Die balinesische Sprache

Auf Bali wird Indonesisch gesprochen, was dem Malayischen sehr eng verwandt ist, doch die eigentliche Sprache ist basa bali.
Dabei handelt sich es um eine westaustronesische Sprache .
Es gibt 2 Sprachebenen : baha alus, die Sprache der Vornehmen mit Einflüssen aus dem Indonesischen, Tamil, Arabischen, Holländischen und Sanskrit und baha kasar, die eigentliche Volkssprache mit großem altindonesischem Einfluss. Diese beiden Sprachebenen sind vollkommen unterschiedlich in Ihrem Vokabular.

Die Grammatik ist vergleichsweise einfach:
Verben werden nicht gebeugt.
Sachen sind sämtlich geschlechtslos.
Der Plural entsteht durch Verdoppelung des Wortes.
Subjekte werden nicht dekliniert.

Zum Ausgleich ist das Zahlensystem verzwickt:
die Zahlen bis 30 sind sämtlich unregelmäßig, vereinzelte Zahlen z.bsp. 45,50,75,80,150,175,200 ebenfalls.
Kultische Zahlen sind noch anders und Ordinalzahlen sowieso.

Der balinesische (Mond)-Kalender mit 210 Tage zu 30 Wochen a 7 tage, 6 Monaten zu 35 Tagen bzw 5 Wochen (jede Woche hat einen eigenen Namen) ist auch nicht gerade einfach. Außerdem gibt es noch Zählungen in 3, 5 und 10 Tage Wochen. Jahre werden eigentlich nicht gezählt.

Richtungsangaben sind ganz vom Glauben geprägt, es geht nicht nach links oder rechts, sondern:
bergwärts, meerwärts, ost, west (kaja, kelod, kauh, kangin)  wobei jeder Himmelsrichtung eine Farbe (schwarz, rot, gelb, weiss) und eine Gottheit (wisnu, brahma, mahadewa, iswara) zugeordnet werden kann. Man wird auch keinen Balinesen Treffen, der den Weg nicht kennt, das würde er nie zugeben, dann wird man lieber in irgendeine Richtung geschickt.

Für Kunst gibt es keinen Begriff, obwohl - oder weil - Kunst auf Bali allgegenwärtig ist.

Irgendein Reiseführer behauptet es gäbt kein Wort für DANKE - ein Lächeln genüge. Aber "Matur suksma" bedeutet danke, terima kasih ist aus dem Indonesischen übernommen, bitte sehr heisst: sama-sama

95% der Balinesen gehören nicht zum Adel und tragen Unisex-Namen:
Wayan/Putu/Iluh                 Erstgeborener
Made/Nengah/Kadek    Zweiter
Nyoman/Komang           Dritter
Ketut                          Vierter
beim Fünften geht die Zählung von vorne los
(hier ist ein netter Bericht über Namen auf Bali)