Java
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1.9. - 21.9.2013 Java, Indonesien

Die Reise fängt wieder auf Bali an.

Besichtigung in Yogjakarta

Wir werden von der ehemaligen Lehrerin Yulia abgeholt und fahren gleich nach Prambanan. Dort ist nach dem Erdbeben von 2006 zwar das meiste wieder aufgebaut, aber der Zugang zu den Haupttempeln ist beschränkt und es gibt Zäune ...und ziemlich viele Besucher, verglichen mit dem letzten mal.

Unser Hotel ist sehr schön, nur das Zimmer ist etwas klein. Am Abend gibt es dort Abendessen und morgens dann ein sehr klasse Frühstück, sicher das beste, das wir je in Indonesien bekommen haben. Los gehts dann zum Borobodur. Danach noch Bodibaum und ein einzelner kleiner Tempel, dann in den Kraton von Yogya und den Taman Sari. Hier gibt es nach dem Erdbeben von 2006 lange nicht mehr soviel zu sehen, wie beim ersten mal. Mittagessen mit Buffet gibt es in der Nähe.
Dann schauen wir noch Puppenmacher und Batikfabrik an. Am Abend wollten wir zum Wayang Kulit, aber das Mittagessen hat einige Nachwirkungen, so daß das ausfallen muss.

Zum Flughafen geht es diesmal nicht so früh, dafür dürfen wir dieses mal Übergepäck bezahlen. 13 Kilo für ungefähr 13€.

Besichtigung in Jakarta

Die Fahrt zum Hotel dauert 1,5h. Man sieht gleich: eine riesiger Moloch, Stau ohne Ende, viel zu viele Menschen.

Java ist etwas größer als die ehemalige DDR (inklusive der Gebirgsregionen und Vulkane), hat aber mit 130 Millionen Einwohnern mehr als 1,6 mal soviele Einwohner wie Deutschland insgesamt. Das sind dann über 1000 Einwohner je Quadratkilometer. Im Großraum Jakarta, genannt JaBoTaBek, sind es geschätzt alleine 23 Millionen Menschen.

Wir gehen zum Abendessen um die Ecke zum Happyday Steak Restaurant. Daneben sehen wir nur Garküchen und stellen fest, daß mangels freier Bürgersteige (auf denen sich die Garküchen ausbreiten) und trotz des unendlichen Staus Fußgänger hier nicht vorgesehen sind. Die versprochenen Steaks sind nicht nur billig, sondern auch so klein, daß ich noch eines mehr bestellen muss.

Am nächsten Morgen fahren wir erst am Antikmarkt vorbei, dann zum Nationalmuseum und dann noch zum alten Hafen von Jakarta: Batavia mit Stadtmuseum und Wayang Kulit Museum. Dort führt uns Alex herum, der uns dann noch in seine "Werkstatt" einlädt. Ah es gibt noch was zu kaufen !

Wir fahren dann noch zum Lastenseglerhafen, dem Gegenstück zu dem in Makassar auf Sulawesi. Dazwischen stecken wir immer ewig im Stau fest. Dann spätes Mittagessen bei den Minkabau in einem Sumatra Restaurant. Guide und Fahrer essen mit :-)

Am Schluss gibt's noch die Unabhängigkeitsmoschee und die gegenüber liegende Katholische Kathedrale zu sehen. Abendessen noch mal im Hotel.

Am Abreisetag haben wir bis 15:30 Zeit im Hotel, weil man das klugerweise mit late Checkout gebucht hat. Dann ein einziges Quälen durch den Stau, teilweise 500m in 45  Minuten. Wir sind aber noch pünktlich da, wundern uns über die magere Restauration in Jakartas Flughafen und kommen dann wie geplant über KL nach Hause.
In FRA dann das übliche Chaos...

 

16.9. - 7.10.2005 Java, Indonesien

Auf der boot 2005 treffen wir Uwe und Ellen, die Besitzer des Alam Anda Hotels auf Bali, auf ihrem Stand wieder. Wir erzählen von unserem Plan Bali mit einer Besichtigungstour auf Java oder Sulawesi zu verbinden. Uwe bietet sich an uns bei der Planung einer Javatour zu unterstützen und verspricht uns auch, dass beim nächsten Besuch ein Tauchgang in der Secret Bay klappt. Phantastisch ! Genau das wollten wir hören. Evelin bucht uns dann also einen Bungalow im Alam Anda und den Flug mit Malaysia Airlines und Uwe vermittelt uns den Flug von Bali nach Java und Fahrer zwischen den Stationen, sowie Hotels. Es gehen einige Mails zwischen Deutschland und Bali hin und her um alles genau abzusprechen und ich buche dann noch Hotels über Expedia.de hinzu, weil das günstiger ist, als von Indonesien aus. An dieser Stelle ganz lieben Dank an Uwe, das ist ein echt toller Service für Stammgäste !

Flug mit Malaysia Airlines via Kuala Lumpur

Die 2 Stunden Zwischenaufenthalt verbringen wir nach dem ruhigen Flug in dem nicht ganz ausgebuchten Flieger (4 Plätze für uns !) auf dem Flughafen in vornehmlich horizontaler Lage. Nach Bali geht es dann in einem kleineren Flugzeug weiter.

Ankunft Denpasar

Bei der Einreise waren wir von der "neuen" Visagebühr von 25 $ überrascht. Wer mit € bezahlt, bekommt Rupien wieder. Ich tausche am Flughafen reichlich Bargeld gegen Rupien für die Java-Reise um, hier ist der Kurs auch nicht schlechter als bei irgendeinem Money-Changer.

Nach der Abholung durch Ayu legen wir uns erstmal im Nymphéné aufs Ohr und fahren dann noch mal nach Tanah Lot zum Sonnenuntergang. Danach Abendessen mit reichlich King Prawns im Nero Bali gegenüber dem Aromas Cafe.

Am nächsten Tag geht es nach dem Frühstück zum Domestic Terminal und mit Garuda Indonesia nach Yogjakarta.

Yogjakarta (Yogja)

Das Hotel Melia Purosani (bei Expedia gebucht) holt uns am Flughafen ab. Check-In ist im 6 Stock für die Executive-Rooms separat.
Hier gibt es neben einem schönen und großen Zimmer, ein reiches Frühstück, Tea-Time und Internetzugang.  Wir brechen gleich zur Jalan Maliboro auf, wo uns hunderte Becak-Fahrer (Rad-Rikschahs) empfangen. Nach einer Weile lassen wir uns dann ob der Hitze für 4000 Rupien eine Stunde lang durch Yogja fahren. Nahe des Kratons - der für heute schon geschlossen ist - kaufen wir ein paar Wayang Kullit Figuren für die Fensterbank. Abendessen gibt es im chinesischen Hotelrestaurant, da wir in der Stadt nur Warungs und keine Restaurants gesehen haben. Der Versuch den Fahrer zu kontaktieren scheitert, da unter der Büronummer niemand Englisch spricht. Das Hotelpersonal erreicht dann später niemanden mehr - es ist ja auch Sonntag.

Am nächsten Morgen sitzen wir dann beim Frühstück, als sich unser Fahrer Mr Dul vorstellt.

Borobodur

Zum Borobodur Tempel dauert die Fahrt 1 Stunde, für 10 US$ Eintritt sehen wir dann die größte buddhistischen Tempelanlage der Welt aus dem 8.Jahrhundert. Wir sind dort neben einigen Einheimischen und einem Bus Japaner die einzigen Touristen. Der Tempel ist eine riesige Stufenpyramide, deren Ebenen die buddhistische Kosmologie mit Kamadhatu, Rupadhatu und Arupadhatu widerspiegeln.

Zurück nach Yogja geht es durch die stetige Masse von dicht an dicht fahrenden Moppeds, Autos, Lastern, Bussen und Fahrrädern. Überholt wird links und rechts, Abstand 1-2 cm, es wird meistens links gefahren. Die Überbevölkerung Javas meint man auf den Strassen spüren zu können. Den Nachmittag verbringen wir dann am Pool im Hotel, nachdem wir kurz auf der Jalan Maliboro nach neuen Saraongs Ausschau gehalten haben. Zum Abendessen bringt uns Mr. Dul zu einer Ramayana Vorstellung mit Abendessen.

Dieng - Plateau

Mr Dul ist heute etwas unausgeschlafen, er war nach dem Ramayana noch bis 3 Uhr früh bei einem javanischen Puppenspiel.
Die Fahrt nach Norden dauert 3 Stunden bis zum Dieng Plateau, einer Hochebene mit hinduistischen Tempeln, Schwefelquellen, Kartoffeläckern und einem farbigen See.  Abendessen gibt es im indonesisch/internationalen Hotelrestaurant am Pool.

Am nächsten Tag geht es erstmal zum Kraton, dem alten Palast der Stadt. Danach sehen wir noch das Wasserschloss, eigentlich ein Badehaus. Dann geht es weiter nach

Surakarta (Solo)

Dort fahren wir auch erstmal zum Kraton, der aber wegen der Vorbereitungen für eine Hochzeit 4 Wochen geschlossen ist und besuchen dann noch den Prinzen Kraton.  Den Nachmittag verbringen wir am Pool des Novotels inmitten  der heißen und noch volleren Stadt Solo (gebucht bei Expedia, aber Vorsicht die Suche nach indonesischen Städten setzt die "richtige" Schreibweise voraus, Solo und Yogja geht nicht). Abendessen gibt's im Hotel, da wir auch hier wieder keine Restaurants gesehen haben. Auch hier ist das Zimmer im Executive Floor groß und schön eingerichtet, es gibt Tea-Time und Internetzugang.

Prambanan

Am nächsten Tag geht es zum großen Hindutemple Prambanan. Der Eintritt kostet wiederum 10 US$. Auch dieses Weltkulturerbe stammt aus dem 8. Jahrhundert. Die einzelnen Schreine sind begehbar. Wir werden von 2 Mädchen in Schuluniformen angesprochen, sie wollen englische Konversation üben und wir bekommen dafür eine kostenlose Führung. Die Mädchen studieren Englisch und machen gerade ihre "Hausaufgaben", sie verlangen kein Geld, sondern nur einen Eintrag in ihr Schulheft.

Weiter geht es durch schöne Berglandschaften, bis es irgendwann kurz hinter einer Mautstelle im Cockpit knallt und raucht und der Wagen steht. Nix geht mehr - Elektrik kaputt. Ich sehe uns schon hier übernachten, doch Mr. Dul ist ganz zuversichtlich und schickt uns per Moped den Berg hoch zu einem Wasserfall, während er Hilfe organisiert. Das Moped nimmt Yvonne mit und verreckt oben angekommen. Ich gehe zu Fuß. Ein paar Schuljungs zeigen uns den Weg. Jerman ? Da kennen sie Fußball und Bremen. Wir sind schweißgebadet, als wir am Wasserfall ankommen. "Das müssen wir alles wieder zurück ?" denke ich. Da steht Mr. Dul vor uns, das Auto läuft wieder und er ist den anderen Weg gekommen, um uns abzuholen.

Die Fahrt bis Mount Bromo dauert insgesamt 10 Stunden über die völlig verstopften Landstrassen.

Bromo

Wir wohnen im etwas abgewohnten Hotel Grand Bromo. Wir kommen bei Dunkelheit an und gehen nur schnell im Restaurant ein Steak essen, bevor wir um 3:30 geweckt werden. Mr Duls Freund fährt uns mit dem Jeep zum Sonnenaufgang am Bromo. 1.5 Stunden geht es in Serpentinen den Berg hoch, von dem aus man mit einhundert anderen Touristen auf die Tengger Kaldera mit Batok, Bromo und Semeru blicken kann. Den Ritt zum Bromo Kraterrand sparen wir uns, als ein Tourist vor uns vom Pferd fällt und nehmen im Hotel noch ein Frühstück ein. Mr Dul hatte die weitere Organisation etwas missverstanden und will und weiterfahren, der weitere Transport ist aber vom Hotel organisiert. Er fährt also mit seinen 2 Mio Rupien Lohn wieder nach Hause und wir heizen in 4.5 Stunden zur Ostküste.

Banjuwangi

Im hübschen Hotel Mirah sind wir neben einem Hochzeitspaar die einzigen Gäste und allein am Pool. Im Restaurant gibt es indonesisches Abendessen und Frühstück. Leider sind wir dank des Muezzins schon um 3:15 wach.
Ein Taxi bringt uns zur Fähre, die uns nach 30 min Fahrt und 30 Minuten Anlegemanöver nach Gilimanuk bringt.

Insgesamt war eine sehr lohnende, spannende und schöne Reise, Java ist doch in einigen Punkten anders als Bali:

- morgens ruft der Muezzin
- es gibt keine Haus-Tempel, Prozessionen, Opfergaben
- es gibt viel mehr Verkehr
- es ist viel weniger touristisch
- Kultur (javanisch-hinduistisch) und Religion (Islam) bilden keine Einheit

weiter geht's auf Bali...

 

Buch zur Reise:    Günther Spitzing - Die Schattenwelt Indonesiens