21.2.2020 Royal Clipper Kreuzfahrt - Karibik Inseln über dem Wind

Bridgetown, Barbados
Mit der Bahn geht nach Frankfurt zur Übernachtung im Hamptons
Court nahe Terminal 2. Wir geben erstmal unsere Koffer auf und essen etwas, das
ist recht schwierig bei dem beschränkten Angebot im Flughafen und vor allem der
ausgesprochen schlechten Beschilderung. Der Taxifahrer ist dann etwas sauer
wegen der kurzen Fahrt ins Hotel. Das Zimmer dort ist sehr groß, es gibt ein
ganz gutes Frühstück und man ist morgens zu Fuß schnell in T2.
Der Flug ist dann schneller als erwartet zunächst mit
Touchdown in Grenada bevor es nach Barbados weitergeht. Sitzplatzreservierung, alkoholische Getränke
und Entertainment muss man extra bezahlen.
Nach Ankunft in Barbados gibt es erstmal
eine Diskussion am Flughafen weil kein Abholer da ist. Der Vertreter der lokalen
Organisation (von StarClippers organisiert) muss erstmal herumtelefonieren bevor
wir dann endlich einen Wagen bekommen. Der Fahrer muss dann den Host unseres
Appartements anrufen weil er die eigentlich gute Beschreibung nicht versteht
oder einfach lieber telefoniert.
Das Appartement ist klein aber ok, der Host nimmt uns
noch mit in die Stadt, wo gerade eine kleines Festival stattfindet. Es ist ja
schließlich Karneval. Wir essen Chicken und trinken ein erstes "Banks" Bier.
Ein
Taxi zurück zum Appartement zu finden erweist sich als schwierig.
Am nächsten Morgen gehen wir nach dem kleinen mitgebrachten
Frühstück zu Fuß nach Bridgetown 20min am Strand entlang. Dort gibt es ein
Parlament, Kirchen, Markt und Leben zu sehen. Am Waterfront essen wir etwas.
Bezahlen per Kreditkarte mit PIN geht nicht, so daß wir einen Haufen US$
loswerden. Es ist recht teuer hier.
Der Abholer ist schon da als wir zum Appartement zurück
kommen und bringt uns zum Cruise Terminal. Nach Fiebermessung geht es dann an Bord.
Corona ist noch am Horizont.
Unsere Kabine 211 ist recht geräumig und schön eingerichtet.
so wie das ganze Schiff mit den 5 Masten, das mit 134m Länge das
größte Segelschiff der Welt ist.
Es gibt TV, DVD Player und Safe auf der Kabine und viele
Schubladen, wo man seine Sachen einräumen kann, bevor die Koffer unter dem Bett
verschwinden.
Erstmal gibt es Seenotrettungsübung mit Schwimmweste. Einige
sind mit der Aufgabe nach Aufrufung der Kabinennummer in Englisch seine Hand zu
heben und bei ungeraden Nummern "Yes" und bei geraden Nummer "Here" zu rufen
überfordert, so daß das etwas dauert und am nächsten Morgen wiederholt wird.
Nach dem Abendessen (als Menü serviert) legt das Schiff dann
Richtung St. Lucia ab. Danach
gibt es Cocktails und Musik in der Tropical Bar. Die Getränkepreise sind hier
übrigens sehr in Ordnung. Bier 3,50, Cocktail 6,50, Weine ab 16€ die Flasche,
nach oben natürlich offen.
Rodney Bay, St. Lucia
Das Schiff rollt sehr bei der nächtlichen Fahrt, dank
Cinarizin wiegt es einen in den Schlaf.
Morgens segelt das Schiff noch. Mittagessen
gibt es in Büffet Form.
Wie wir erfahren müssen werden wir nicht an den berühmten
Pitons der Insel vorbeikommen. Wir hätten letzte Woche mitfahren sollen oder
nächste ! Die Enttäuschung ist nicht nur bei uns groß.
Rodney Bay ist ein Yachthafen. Der Tiefgang der Royal Clipper
ist aber mit 5 Metern zu groß, so dass wir getendert werden. Das Prozedere ist immer das
gleiche: Auschecken mit der Kabinenkarte, Hände desinfizieren, auf das Beiboot
steigen und beengt sitzen. Zurück das gleiche in umgekehrter Reihenfolge.
Mit dem Bus geht es dann in die Hügel bis zu einem privaten
Wohnhaus, daß man für Hochzeiten etc mieten kann. Dort gibt es Aussicht, etwas zu
knabbern und zu trinken. Insgesamt sehr enttäuschend für eine Besichtigungstour. Die nördliche Ecke von St.
Lucia gibt vielleicht auch nicht so viel her...
Die Segel werden gehisst und musikalisch untermalt von "1942
- die Eroberung des Paradises" geht es über Nacht der nächsten Insel entgegen.
Jedes mal ist es ein bewegendes Gefühl, wenn die 5000 qm Segel den Wind
einfangen und die 227 Passagiere (Engländer, Kanadier, Amerikaner, Italiener,
Deutsche, 2 Japaner) und 105 Mann Besatzung dem nächsten Ziel entgegengleiten.
Nachmittags gibt es Livemusik, etwas zu Essen und Cocktails.
Abends gibt es dann wie immer Abendessen (mit Hemd, langer Hose und
geschlossenen Schuhen), dann Cocktails mit Musik oder einer kleinen Performance.
Bis zum Mitternachtssnack um 12:00 haben wir es nie geschafft.
Cabrits, Dominica
In Domenica sehen wir einen nicht sehr schönen Strand und
einen Mini-Amazonas namens Indian-River mit ein paar Relikten eines "Pirates of
the Carribean" Drehs.
Am Abend gibt es Musik Quiz mit großem Spaß und eindeutigem
Vorteil für die vielen englischen Gäste. Yvonne kennen danach alle an Bord.
Falmouth Harbour, Antiqua
Wir sind auf der Sugar & Spice Tour. Die ist mal ganz gut und
man sieht etwas von der Insel und den Guide erzählt auch viel. Dann gibt es BBQ
am Strand und Yvonne SUPt noch etwas. Als es anfängt zu regnen gehen wir zurück
aufs Schiff. Am Abend spielt eine Steelband 45min non-stop.
Basseterre, St. Kitts & South Friar's Bay (Strand), St. Kitts
Über die Insel fahren wir per Bahn und Bus. Leider ist das
Schiff dann zum Strand weitergefahren, so daß wir nicht dazu kommen das Städtchen
Basseterre anzugucken. Es schüttet zwischendurch aus Eimern. Dafür lässt der
Kapitän die Segel hissen und die Beiboot aussetzen für ein Segelschiff Shooting. Abends werden dann
die Segel bunt angestrahlt.
Terre de Haut, Iles des Saintes
Die zum Übersee-Departement Guadeloupe gehörende Insel ist
ein kleines Stück Frankreich in der Karibik. Man spricht Französisch, geht
morgens Baguettes einkaufen, bezahlt mit Euros und hat eine Europa Handy-Flatrate. Sehr
hübsch und sehr französisch und um einiges schicker und sauberer als die
anderen englischsprachigen Inseln, die bis spätesten in den 70ern unabhängig von
England geworden sind. Die französischstämmigen Bewohner hier sprachen sich gegen die
Unabhängigkeit aus, sie haben auch zu viele Vorteile durch die Unterstützung des
Mutterlandes und der EU.
Am Abend gibt es eine Talentshow und es finden sich neben
philippinischen oder indonesischen Crewmitgliedern auch Gäste, die Poetry Slam
oder Singen sehr gut drauf haben.
Beach, Martinique
Die Bucht Grand Anse d'Arlet ist recht verschlafen, tun kann
man da nix außer am Strand liegen und Schnorcheln. Am Nachmittag helfe ich dann
beim Segelsetzen und klettere auf den Mast.
Bridgetown, Barbados
Zurück in Bridgetown machen wir eine Inselrundfahrt. Die
Insel ist gepflastert mit den Anwesen der Schönen und Reichen (Amerikaner). Am
Flughafen bekommen wir unsere Koffer und Geld nur aus dem Automaten. Zu den
Wechselstuben im Gebäude kommt man ohne Ticket nicht. Unser Hotel Blue Orchids lässt uns dann 1.5h auf unser Zimmer warten. Das ist groß und mit einer
kompletten Küche ausgestattet. Die Lage zwischen 2 Stränden ist auch gut. Es
gibt einige Bars, Restaurants und Supermarkt in fußläufiger Entfernung. Leider
ist das Personal eher maulfaul und unfreundlich. Man muss alles erfragen (wann
wo wie gibts Frühstück, was ist mit late-checkout) und es kommen kaugummikauende
knapp Antworten.
Die Preise auf Barbados sind recht hoch. Dafür ist auch die
Infrastruktur gut und es gibt ganz gute Restaurants. Bei "Tapas" geht dann
bezahlen mit PIN wieder nicht. Das Besitzer lässt uns dann mit dem Versprechen
gehen am nächsten Tag mit Cash oder einer anderen Karte wiederzukommen. Bei "Mojo"
und "Blue Pineapple" klappt es aber.
Nach Late-Checkout im Hotel für 100US$ geht es mit dem Taxi zum
Flughafen - wo es nichts zu tun gibt. Nach 8,5h mit ungenießbarem Essen und
einer vor der Nase wegfahrenden ICE sind wir dann am frühen Nachmittag wieder
zuhause.
Eine schöne Reise, deren Star das Schiff ist. Die Ausflüge
sind oft nicht so attraktiv und unsere Reise war mehr etwas für den
Strandaufenthalt, als die Inseln kennenzulernen. Darauf würde ich bei der
nächsten Reise achten.
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